In Frankreich, wo jährlich etwa 5,8 Millionen chirurgische Eingriffe durchgeführt werden, wird die Inzidenz von ISO auf 1,64% geschätzt. Die wirtschaftlichen Kosten dieser Infektionen sind beträchtlich und belaufen sich laut einer Schätzung des Universitätsklinikums Lille auf durchschnittlich 10.000 € pro Patient. Auf nationaler Ebene belaufen sich die jährlichen Kosten auf rund 950 Millionen Euro. ISO sind eine große Herausforderung für das Gesundheitssystem und führen zu längeren Krankenhausaufenthalten, ungeplanten chirurgischen Eingriffen und höheren Pflegekosten.
ISOs sind eine häufige und schwerwiegende Komplikation der postoperativen Versorgung. Sie reichen von einfachen Hautinfektionen bis hin zu ernsthafteren Komplikationen, die das tiefer liegende Gewebe oder die Organe betreffen. Diese Infektionen, die häufig auf eine Kontamination während oder nach der Operation trotz aseptischer Vorsichtsmaßnahmen zurückzuführen sind, können die Genesung des Patienten ernsthaft gefährden. Ihre Prävention und Früherkennung sind daher von entscheidender Bedeutung, um das Risiko zu minimieren und eine optimale Genesung zu gewährleisten.
Pixacare bietet eine Lösung für die Fernüberwachung von Operationswunden mit besonderem Schwerpunkt auf der Früherkennung von Infektionen der Operationsstelle (OSI). Wir verfolgen damit zwei Ziele: Wir wollen die durch Komplikationen bedingte Morbidität verringern und unnötige Reisen für die Patienten vermeiden. Dies ist von entscheidender Bedeutung, da jede Verzögerung bei der Behandlung die Komplikationen verschlimmern kann.
Die Nachsorge beginnt mit Pixacare direkt nach der Operation im Krankenhaus, wo das Pflegepersonal Fotos von der Narbe macht und einen medizinischen Fragebogen ausfüllt. Nach der Rückkehr nach Hause wird der Patient von der häuslichen Krankenpflegekraft (IDEL) weiter betreut, die ebenso verfährt. Das Krankenhaus erhält regelmäßige Aktualisierungen der Patientenakte, so dass bei Komplikationen schnell eingegriffen werden kann.
Wenn die Wunde sich günstig entwickelt, setzt der Patient seine Pflege zu Hause fort, ohne dass eine erneute Konsultation erforderlich ist. Im Falle einer Komplikation sind jedoch zwei Szenarien denkbar. Zum einen wird das Krankenhaus sofort über den Pixacare-Nachrichtendienst benachrichtigt, wenn der ambulante Pflegedienst eine Anomalie feststellt. Andererseits kann das Krankenhausteam selbst eine Komplikation feststellen, indem es die vom Pfleger bereitgestellten Fotos und Antworten auf den Fragebogen prüft. In diesem Fall wird der Patient zu einer Konsultation einbestellt.
Wir planen, in Pixacare ein medizinisches Entscheidungsunterstützungssystem zu integrieren, um die Überwachung von ISOs zu optimieren.
Unser Forschungs- und Entwicklungsteam arbeitet an ScarSpy, einer KI, die speziell zur Erkennung von postoperativen Komplikationen entwickelt wurde. Dieser Algorithmus, der mit dem nationalen Wettbewerb "i-Lab" ausgezeichnet wurde, nutzt fortschrittliche Techniken des maschinellen Lernens und der Bildanalyse, um frühe Anzeichen von Komplikationen zu erkennen. Wenn eine Komplikation erkannt wird, wird eine Warnung generiert und an das Gesundheitspersonal gesendet, wodurch eine noch schnellere Intervention ermöglicht wird.
Im Rahmen dieser Aufforderung bieten wir den teilnehmenden Gesundheitseinrichtungen eine Partnerschaft an, um die ScarSpy-Datenbank zu erweitern.
https://www.iledefrance.ars.sante.fr/sante-numerique-en-chirurgie-2023
https://drees.solidarites-sante.gouv.fr/sites/default/files/2021-01/Fiche